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Timelaps Tutorial

Kurzes Timelaps Tutorial

(Zusammenfassung des Workshops von Peter Schnehagen)

 

Der Sinn von Zeitraffer ist es, Bewegungen zu visualisieren, die das Auge in Echtzeit auf Grund der Langsamkeit nicht wahrnimmt.

Der zentrale Parameter von Zeitrafferaufnahmen ist das sog. Aufnahmeintervall, also der Abstand in Echtzeit zwischen zwei Frames im fertigen Video. Das Aufnahmeintervall ist der Geschwindigkeit der Bewegung so anzupassen, damit im Ergebnis die gewünschte Bewegung deutlich wahrnehmbar ist.

Für Aufnahmeintervalle größer gleich (etwa) 1 Sekunde sind Einzelbildaufnahmen möglich; falls der Abstand dagegen kleiner als 1 Sekunde sein soll, werden bei der Aufnahme Videos verwendet
und in der Nachverarbeitung einzelne Frames aus dem Video gelöscht.

Wesentliche Unterschiede zwischen Einzelbildbearbeitung und einem schneller ablaufendem Video sind zum einen die höhere Bildqualität bei Einzelbildern (RAW-Format, höhere Auflösung, kein Videocodec) sowie die freie Wahl der Belichtungszeit.

Aus der Filmtechnik ist bekannt, dass sehr kurze Belichtungszeiten zu abgehackten Bewegungen führen. Flüssige Bewegungen dagegen werden erreicht, wenn die Belichtungszeit in der Größenordnung des halben Aufnahmeintervalls (180 Grad-Shutterregel) gewählt werden.

Dieser Effekt kann nur bei Einzelbildaufnahmen auf Zeitraffervideos übertragen werden, wodurch besonders angenehme flüssige Bewegungen entstehen. Dadurch ergeben sich unter Umständen sehr lange Belichtungszeiten, die auch tagsüber durch Verwendung von Graufiltern realisiert werden können.

Falls sich die Belichtungssituation während der Aufnahme kontinuierlich ändert (z.B. Sonnenuntergang), muss die Belichtung manuell nachgeregelt werden, woduch sich wiederum Belichtungssprünge ergeben. Diese Belichtungssprünge müssen in der Nachbearbeitung ausgeglichen werden. Speziell dafür wurde die Software LRTimeLaps (https://gwegner.de/zeitraffer/lrtimelapse/) entwickelt, welche in Zusammenarbeit mit Lightroom als Standard der Zeitraffer-Fotografie gilt.

Außer dem Ausgleich der Belichtungssprünge beseitigt LRTimelaps auch noch den störenden Blenden-Flicker. Als Blenden-Flicker bezeichnet man winzige Unterschiede in der Belichtung, welche sich im fertigen Video als Flackern bemerkbar macht. Blendenflicker wird durch mechanische Toleranzen der Blende erzeugt.

Weitere Praxistipps:
Alle Automatiken abschalten: manuell fokussieren, manuell belichten, fester Weißabgleich.
Vorbereitung für eventuell stundenlange Aufnamesessions: Akkus, Sitzgelegenheit, ausreichend Flüssigkeit ...

Um aus den fertig bearbeiteten Einzelbildern ein geometrisch korrigiertes Stereo-Videoclip zu erzeugen, bietet sich z.B. die Nachbearbeitung mit der Korrektursoftware COSIMA an.